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 Polarisiert
 3-D-Bilder

Ein räumliches Abbild der Wirklichkeit zu schaffen, ist ein ebensolcher Traum der Menschen wie das Fliegen. Schon vor mehr als 2000 Jahren soll Euklid das Prinzip des stereokopischen Sehens erkannt haben, und der Physiker und Arzt Galenus  beschrieb es 500 Jahre später ausführlich.
Es wurde von vielen Leuten viel Energie investiert, um auf immer wieder neuen Wegen zu einer wirklichkeitsgetreuen Darstellung der Umwelt zu gelangen. Von den ursprünglichen Formen der Darstellung ausgehend, die die Realität zugunsten der Bildaussage zurückstellte (z.B.: wurden gleichgroße Personen in unterschiedlicher Größe dargestellt um den Rang der Personen zu betonen), dauerte es bis ins 16.Jahrhundert, bis die Perspektive für die Malerei entdeckt wurde.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts kam die erste große Welle der dreidimensionalen Bilder. Sie kennen bestimmt aus dem Museum diese Karten mit den zwei Bildern und den dazugehörenden hölzernen Betrachter. Diese Betrachter sind eigentlich nicht unbedingt nötig, aber sie erleichtern das Betrachten der 3-D-Bilder, da sie die Teilbilder dem rechten und linken Auge getrennt zuführen.

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Später gab es für die Kinder die View-Master genannten Spielzeuge mit den kreisrunden Bildträgern, die Märchenbilder, Cartoons oder die Wunder der Welt in räumlichen Bildern zeigen konnten.

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Zu Beginn der zwanziger Jahre im 20. Jahrhundert erlebte der dreidimensionale Film eine erste kurze Blütezeit. Am 27.9.1922 setzten die Kinobesucher des Ambassador Hotel-Theatre in Los Angeles zum erstenmal die berühmten Brillen mit den rot/grünen Gläsern auf um den abendfüllenden Spielfilm "The Power of Love" in drei Dimensionen zu erleben. Allerdings waren die Bilder nur in Schwarz-Weiß zu sehen.

In den fünziger Jahren des 20. Jahrhunderts kam eine zweite 3-D-Filmwelle. Die Zuschauer saßen mit Polarisationsbrillen im Zuschauerraum und genossen das neue Gefühl des räumlichen Sehens in natürlichen Farben.

Heute kann man wieder 3-D-Filme im Kino sehen und so manches Computerspiel wird heute auch in räumlicher Ansicht angeboten.

Man kann aber auch seine eigenen 3-D-Bilder fotografieren. Und das geht ohne großen Aufwand.
Ab und zu ein zweites Bild von einem geeigneten Objekt gemacht, dabei aber leicht die Perspektive geändert (die Verschiebung der optischen Achse um wenige Zentimeter genügt, siehe Augenabstand), und schon ist ein Stereo-Bildpaar entstanden. Am einfachsten läßt sich dieses Stereopaar als Dias mit einem Paar Agfa-Guckies betrachten. Mit etwas Übung kann man aber auch zwei nebeneinanderliegende Papierbilder im Kopf zu einem räumlichen Eindruck verschmelzen. Und wenn das einfach nicht klappen will, kann man sich einen Betrachter wie zu früheren Zeiten üblich auch leicht selbst bauen.

Übrigends kann man mit der Technik der 3-D-Betrachtung ohne Hilfsmittel auch die Suchbilder in der Zeitung leicht lösen. Wenn man die Bilder als Stereopaar betrachtet, "blinkt" jeder Fehler wie mit einer roten Laterne auf.

sb
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